Jakob engagiert sich in einer Schule in Kolumbien und hat in den ersten Monaten seines Freiwilligendienstes schon viel von Land und Leuten kennengelernt. 

Interview mit Jakob

Warum hast du dich für weltwärts in Kolumbien entschieden?

Bereits weit vor meinem Abitur war mir klar, dass ich etwas im Ausland machen wollte, am liebsten mich irgendwie sozial engagieren. Als das Abitur vor der Tür stand, wurde es dann konkreter und so erkundigte ich mich nach Möglichkeiten. Mittlerweile war mir klar, dass ich unbedingt ein FSJ im Ausland machen wollte. Zunächst war ich nicht sicher, wo genau: Afrika oder Südamerika. Doch dann habe ich mich für ein FSJ in Südamerika als pädagogische Assistenz entschieden. Vor allem, weil es dann die Möglichkeit gab, eine neue Sprache zu lernen (ich hatte kein Spanisch in der Schule) und ich generell Spaß daran habe, mit Jüngeren zu arbeiten (ich hatte Nachhilfe gegeben). Kolumbien wurde mir dann zugeteilt, aber dadurch, dass ein Bekannter Kolumbianer war, hatte ich auch sehr  schnell Lust auf dieses Land und diese Kultur.

In welchem Projekt engagierst du dich?

Ich arbeite in Kolumbien an einer öffentlichen Schule als Assistenz im Englisch-Unterricht. Dabei begleite ich Lehrerinnen in ihrem Unterricht und bringe selber Ideen für den Unterricht ein. Manchmal helfe ich den Kindern bei ihren Aufgaben, an anderen Tagen bereite ich selber eine kleine Einheit vor oder mache mit ihnen Spiele. Ich arbeite in allen Stufen, von der Vorschule bis zur 11. (Abschlussklasse). Daran macht Spaß, dass man ständig gefordert wird, aber gleichzeitig nicht im totalen Stress ist, da man keine Noten macht (das bleibt Aufgabe der Lehrer/-innen).

Wie erlebst du Kolumbien?

Kolumbien ist ein unglaubliches Land, da es so vielschichtig ist. Es hat nicht nur alle möglichen Vegetationen: Zwei Ozeane (Pazifik und Atlantik), Berge, Wüste, tiefsten Dschungel und den Amazonas, sondern auch entsprechende Kulturen. Die Menschen, die in den Höhen der Anden leben, sind anders als die von der Karibikküste. Auch das Essen und die Kultur, wie zum Beispiel Tanzen, sind anders. Man kann dieses Land nur lieben. Die allermeisten Kolumbianer sind supergastfreundlich und haben eine Herzlichkeit, die du in Deutschland nur schwer findest. Ich wurde von Sekunde eins an im Kollegium aufgenommen und integriert.

Wie bewertest du deinen Freiwilligendienst?

Bis jetzt habe schon so viele Dinge erlebt, dass sich allein dafür schon der Freiwilligendienst gelohnt hat. Nach knapp vier Monaten habe ich so viel erlebt, dass man dies gar nicht in Worte fassen kann. So war ich zum Beispiel in meinen ersten Ferien am Amazonas. Dort habe ich eine Nachtwanderung durch den Dschungel gemacht, für eine Nacht in Hängematten geschlafen – mitten im Dschungel! Wir waren fischen und Affen sind uns wortwörtlich auf den Kopf gesprungen. Wir haben rosa Delfine, Schlangen und riesige Spinnen gesehen. Einmal „durfte“ ich Larven lebendig essen, die uns ein Ureinwohner angeboten hat. Das hat viel Überwindung gekostet, aber es hat sich gelohnt.

Generell habe ich in den letzten Monaten schon so viel gemacht, was ich in Deutschland niemals tun würde. Ich fühle mich richtig wohl und ich würde die Entscheidung, Stand jetzt, jederzeit wieder treffen.

 

 

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