Achim und Runa haben Deody aus Namibia bei sich aufgenommen. Hier berichten sie über ihre Erfahrungen als Gasteltern.
Interview mit Achim und Runa
Warum seid ihr Gastfamilie geworden?
Runa: Ich finde es super, wenn meine Kinder Menschen aus anderen Ländern kennenlernen. Ich finde es wichtig, weltoffen zu sein und Menschen die Möglichkeit zu geben, eine Zeitlang das deutsche Leben kennenzulernen und das ist bestimmt am besten in einer Familie. Für uns und unsere Kinder ist es auch superspannend, jemanden aus einem anderen Land, aus einer völlig anderen Kultur über einen längeren Zeitraum zu Gast zu haben. Das war eine große Bereicherung.
Musstet ihr gemeinsam Herausforderungen meistern?
Achim: Die größte Herausforderung ist sicherlich unsere Sprache in ihrer Komplexität und Vielfalt. Auch für uns als Familie war es herausfordernd, jemanden einzubinden, der aus einem ganz anderen Kulturkreis kommt. Dann ist auch immer die Frage, wie weit ist dieser Mensch in seinem eigenen Prozess, wie weit ist er bereit, sich darauf einzulassen, welche Erwartungen hat man selbst – da darf man auch nicht zu ungeduldig sein. Dann kann und wird das auch ganz gut zusammenwachsen und so hat es bei uns zu einem herzlichen Verhältnis geführt.
Wo liegt der größte Unterschied im Leben in einer Gemeinschaft und in einer Gastfamilie?
Runa: Der größte Unterschied zwischen dem Leben in der Gemeinschaftsunterkunft und dem Leben in einer Familie ist, dass man ständig Ansprache hat. Wir sprechen ja die ganze Zeit Deutsch mit unserem Gast. Freiwillige aus Gemeinschaftsunterkünften haben berichtet, dass sie nach Hause kamen und niemanden zum Sprechen hatten, niemanden, mit dem sie etwas unternehmen konnten und damit letztlich auch nicht in das deutsche Leben eingetaucht sind.
Welcher Moment ist euch am stärksten in Erinnerung geblieben?
Runa: Die Einbindung in unser Familienleben! Wir haben Deody an Weihnachten zu meiner Mutter mitgenommen, wo sie nochmal ein ganz anderes, sehr traditionelles Umfeld erlebt hat. Sie hat alle unsere Feste mitgefeiert - unseren Geburtstag, wo jeder einen Geburtstagshut auf bekommt, ob er will oder nicht, und wo bestimmte Musik gespielt wird. Und als sie dann auch Geburtstag hatte, fand sie es lustig, dass das auch für sie gemacht wurde.
Wie ist es, seine Türen für Freiwillige aus dem Ausland zu öffnen?
Runa: Natürlich ist es eine besondere Erfahrung, für einen Menschen, den man überhaupt nicht kennt, sein Haus zu öffnen und diesen Menschen auch komplett mit in die Familie hineinzulassen. Es war ein großer Vorteil, dass wir zwei Töchter haben, die auch nicht mehr ganz klein sind, die sich sehr engagiert gezeigt haben und das superspannend fanden. Das habe ich auch als sehr nett empfunden. Ich persönlich bin sehr froh, dass ich Deody überreden konnte, hier eine Sprachprüfung zu machen. Ich glaube, dass sie auch sehr stolz war, das auch zu machen und noch etwas mitzunehmen.
Warum würdet ihr anderen Familien empfehlen, Gastfamilie zu werden?
Achim: Ich würde anderen Familien empfehlen, an dem Programm teilzunehmen und jemanden aufzunehmen, weil man seinen eigenen Horizont erweitert und bereichert. Außerdem ist es schön zu sehen, wie man das bei einem jungen Menschen aus einem anderen Kulturkreis Kontinent genauso erreichen kann. Da gewinnen beide Seiten, damit kann man Ideen transportieren und selbst aufsammeln – das ist eine tolle Sache. Wir als Familie fanden es gut und sind damit auch sehr glücklich.
Runa: Man steht selbst sehr oft vor dem Spiegel und reflektiert seine eigenen Gewohnheiten, eigenes Verhalten. Alle wachsen an dieser Situation, jeder entwickelt sich weiter – es ist einfach eine tolle Erfahrung!
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