Gemeinsame Forderung von Trägern in ganz Deutschland

Wiesbaden, den 23.08.2022

Bereits seit mehreren Jahren unterstützt die hessische Trägerin für Freiwilligendienste DRK Volunta gemeinsam mit anderen Organisationen die bundesweite Aktion #freiefahrtfuerfreiwillige. Kern der Aktion ist der Wunsch nach kostenfreien oder kostengünstigen ÖPNV-Tickets für alle Freiwilligen in Deutschland. Diese Forderung unterstützen Verbände und Träger von Freiwilligendiensten unter dem Dach des Bundesarbeitskreises Freiwilliges Soziales Jahr (BAK FSJ).

 

Umsetzung ist bei politischem Willen möglich

Diese Idee hat nun neuen Auftrieb erhalten: In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die Arbeitsgruppen der einzelnen Bundesländer als Zwischenschritt auf dem Weg zur kostenfreien Nutzung des ÖPNV die Fortführung des 9-Euro-Tickets für alle Freiwilligendienstleistenden über den August 2022 hinaus. Nachdem ein bundesweit einheitliches ÖPNV-Ticket für die Freiwilligen bisher zum Beispiel an den Kompetenzzuweisungen zwischen Bund und Ländern, an der Uneinigkeit regionaler Verkehrsbetriebe und der Deutschen Bahn sowie an den Kosten scheiterte, zeige die Erfolgsgeschichte des 9-Euro-Tickets, dass ein solches Angebot bei entsprechend gelagerten Interessen sowie politischem Willen doch möglich sei, so die gemeinsame Aussage.

 

‚Gratis‘ engagieren – ‚gratis‘ fahren!

„Die Forderung nach einem solchen Ticket bekräftigen wir nach den jüngsten Äußerungen des Bundesfinanzministers erst recht: Das Stichwort der ‚Gratismentalität‘ lässt sich schließlich auch auf die Freiwilligendienste anwenden. Wo wir als Gesellschaft froh sind über das Engagement der Freiwilligen, das diese beinahe ‚gratis‘ leisten, sollten wir sie umgekehrt auch mit Vergünstigungen, beispielsweise im Nahverkehr, unterstützen“, so Volunta-Geschäftsführer Peter Battenberg.

 

Vorteile des 9-Euro-Tickets

Für ein solches kostengünstiges ÖPNV-Ticket gibt es viele gute Gründe: Es würde finanzielle Hürden abbauen und somit mehr jungen Menschen den Zugang zu einem Freiwilligendienst ermöglichen. Zugleich würde es den Freiwilligendienst attraktiver machen, der als stärkender Faktor unserer demokratischen Gesellschaft fungiert. Das Ticket wäre außerdem ein Ausdruck für die Anerkennung und Wertschätzung der Freiwilligen und ihres Engagements. Nicht zuletzt würde ein 9-Euro-Ticket für Freiwillige klimafreundliche Fortbewegungsarten unterstützen und somit einen Beitrag zur Mobilitätswende leisten.

Der Hintergrund: Mehr als 100.000 junge Menschen jährlich engagieren sich deutschlandweit in einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) oder einem Bundesfreiwilligendienst (BFD). Sie stellen dabei täglich an ihren Einsatzstellen ihre Zeit und Arbeitskraft in den Dienst der Gesellschaft. Bislang müssen sie ihre Bus- und Bahntickets zum Großteil selbst bezahlen – dabei erhalten sie für den Freiwilligendienst lediglich ein Taschengeld von ca. 300 bis 400 Euro.

Pressemitteilung herunterladen

Lesen Sie auch das Positionspapier der Bundesvernetzung der Landesarbeitskreise, Landesarbeitsgemeinschaften und Landeskonferenzen in den Freiwilligendiensten vom 02.08 2022

Freie Fahrt für Freiwillige: Nächster Halt 9-€-Ticket
Für mehr Anerkennung und Teilhabe von Freiwilligendienstleistenden